Auf dieser Seite zeige wir Ihnen verschiedene Tipps zu Messern und div. Werkzeugen auf.

Reihenfolge:

1. Beispiel zur Versiegelung von Holzgriffen

2. Bereiche einer Klinge bei Küchenmessern und die    richtige Anwendung

3. Scharf und/oder Stumpf

4. Schärfe richtig testen/ prüfen

5. Stichwort richtiger Schleifwinkel

6. Bezeichnungen an Messerklingen

7. Rasenmähermesser

8. Astscheren, Rasenkantenscheren, Ambossscheren

9. Mechanische Heckenscheren

10. Elektrische Heckenschere

11. Allgemeine Tipps zu Gartengeräten

1. Ein Bespiel zur Versiegelung von Holzgriffen:

 

Benötigte Materialien:

  • Leinöl
  • Terpentinöl
  • Handelsübliche  Stahlwolle 000er (Fein und Ohne Zusätze)
  • Gefäß- möglich passend zur Grifflänge
  • Unterlage
  • Küchentücher
  • Zeit :-)
  1. Zunächst das 1-Leinöl und das 2-Terpentinöl mischen im Verhältnis 1-(70)/ 2-(30).
  2. In dieses Gemisch tränken Sie den Holzgriff über einen Zeitraum von min. 24- oder 48 Std.
  3. ACHTUNG: Das Ölgemisch für spätere Arbeitsgänge behalten.
  4. Nach dieser Zeit lassen Sie den getränkten Griff min. 7 Tage (Luft-) trocknen.
  5. Ist der Griff nun getrocknet nehmen Sie die Stahlwolle zur Hand, tauchen diese in das Ölgemisch und bearbeiten den Griff so lange bis die Oberflächenstruktur wieder glatt ist. Sie werden merken dass sich durch das Ölbad und der Trocknung eine harte und raue Oberfläche am Griff gebildet hat. Um diese wieder zu glätten "Schleifen" Sie mit der Wolle in Längsrichtung zum Griff.
  6. Wischen Sie das überschüssige Ölgemisch mit einem trockenem Tuch vom Griff und lassen diesen erneut für 24 Std trocknen.
  7. FERTIG

Zur Erklärung:

  • Das Lein- Terpentinöl Gemisch bildet sich nach der Trocknung zu einer Art Linoleum aus. Folge dessen ist der Griff nun extrem strapazierfähig und Wasserundurchlässig. Diese Versiegelung hält aber je nach Gebrauch nicht ewig und muss je öfter das Messer in Gebrauch ist erneuert werden. Umwelteinflüsse wie Regen/Wasser, Schnee, Matsch etc. setzen dem Holz bekanntlicher Weise zu.
  • Wer es nicht so spektakulär möchte, der nehme entweder ein paar Tropfen Orangenöl, Kamelienöl oder Ballistol und reibt damit den Griff ein, lässt es trocknen und fertig. Diese einfache, aber durchaus gute Art der Pflege muss allerdings häufiger wiederholt werden.

2. Bereiche einer Klinge:

1- zum Flachdrücken, Formen sowie Abheben und Aufnehmen von Schnittgut
2- zum Zerhacken kleinerer Knochen sowie Aufschlagen von Krustentieren
3- zum Zerteilen von Zwiebeln, Pilzen, Knoblauch sowie andere Gemüsearten, zu empfehlen von kleinen Schneidarbeiten
4- zum Schneiden von harten sowie weichem Schneidgut, auch zum Wiegen und Hacken von Lauch, Petersilie und anderen Kräutern.
5- zum Durchtrennen von schwerem Schneidgut, optimale Kraftumsetzung

3. Stichwort "Scharf" und/ oder "Stumpf"

 

  • Eine absolut unsinnige, aber auch gefährliche Methode die Schärfe einer Klinge zu testen ist der berühmte Daumentest. Hierbei wird immer wieder beobachtet, wie der Daumen gegen die Schneide gedrückt wird. Diese Methode hat keinerlei Aussagekraft über die Schärfe einer Klinge.

4. Schärfe bzw Schneideigenschaft richtig prüfen/testen:

  • Test 1: Rasur der Unterarmhaare: Hierbei wird die Klinge/Schneide immer mit dem Strich und sehr flach gehaltener Klinge geführt. Ist das Messer extrem scharf geschliffen, werden die Haare nicht direkt auf der Haut rasiert, sondern die Klinge durchtrennt das etwas über der Haut liegende Haar.
  • Test 2: Der Plastikkugelschreiber: Nimmt man einen solchen und stellt diesen leicht schräg auf eine Unterlage, darf ein scharf geschliffenes Messer, gerade am Kugelschreiber gehalten, nicht an diesem herunterrutschen.
  • Wenn man mit der Plastikspitze des Kugelschreibers an der Schneide entlang fährt, wird schnell deutlich ob diese glatt oder rau ist.
  • Test 3: Papiertest: Man nehme eine Papierseite, halte diese frei mit einer Hand und schneidet nun eine beliebige Ecke dessen ab. Gelingt dies ohne großen Widerstand, ist die Schneide scharf.
  • Test 4: Haartest: Ein wirklich scharfes Messer rutscht niemals von den Nackenhaaren herunter, sondern bleibt an Ort und Stelle hängen.

5. Stichwort Schleifwinkel:

  • Schleifwinkel gibt es viele, für jedes Messer einen passenden. Letztendlich ist es egal welchen Winkel man schleift, als Regel gilt, je flacher ein Winkel desto empfindlicher und instabiler die Schneide. Je stabiler ein Winkel, desto langlebiger die Schneide.
  • Als Faustregel für fast jedes Messer, außer Rasiermesser gilt, niemals einen Schleifwinkel unter 30° zu wählen. 
  •  Richtwerte für Schleifwinkel verschiedener Werkzeugarten und Kategorien:

 

Beil 40 Grad
Forstaxt 50 Grad
Drechslerwerkzeuge 15 bis 25 Grad
Geißfüße 20 Grad
Hobeleisen 20 Grad
Meißel 35 bis 40 Grad
Scheren 60 Grad
Schnitzwerkzeuge 15 bis 20 Grad
Stechbeitel 25 Grad
Gemüse- Filettiermesser 25 Grad
Metzgermesser und Küchenmesser 20 bis 40 Grad
Jagdmesser   40 Grad
Sportmesser 40 Grad

 

 

  •  Wird die Schneide in einem Winkel von 15° geschliffen, entsteht ein Schneidenwinkel von insgesamt 30°.
  • Je gröber die Arbeiten welche mit einem Messer ausgeführt werden sind, desto größer sollte auch der ausgeführte Schleifwinkel sein.

6. Bezeichnungen an Messerklingen

7. Rasenmähermesser

 

Wer lange etwas von seinem Rasenmähermesser haben möchte, der sollte dieses regelmäßig auf Ausbrüche und Scharten in der Klinge/Schneide kontrollieren. Finden sich solche Ausbrüche, sollte das Messer unbedingt zum Schleifen, um die schadhafte Stelle ausbessern zu lassen. Oft erlebe ich, dass solche Messer erst nach vielen Jahren demontiert und kontrolliert werden, leider ist hier das Problem dass die Schneiden in der Regel so kurz geworden sind, dass es eine Menge an Materialabtrag benötigt, um wieder ein brauchbares Rasenmähermesser daraus zu machen.

Die Gefahr welche hier besteht ist, dass das Messer die Lebensdauer eines Rasenmähers nicht überlebt und meist neue Messer gekauft werden müssen. Oft kommt es dann dazu, dass für das Modell des Mähers keine originalen Messer mehr erhältlich sind und Sie dann einen komplett neuen Rasenmäher kaufen müssen.

Wenn Sie die Tipps wie bereits erwähnt beherzigen, wird auch das Messer die Lebensdauer des Mähers überleben.

Die Optik einer gemähten Rasenfläche spielt zwar für viele keine Rolle, aber insgeheim trachtet doch jeder Gartenbesitzer nach seinem eigenen englischen Rasen oder?? :-)

Nur mit einem scharfen Messer wird das Schnittbild der Grünfläche gleich wesentlich schöner, denn das geliebte Grün wird ja geschnitten und NICHT mehr gerissen. :-)

 

 

 

 

 

 

 

So muss ein Rasenmähermesser aussehen ;-)

8. Astscheren, Rasenkantenscheren, Ambossscheren

 

Auch bei den o.g. Scheren verhält es sich ähnlich wie bei Rasenmähermessern. Hier gilt es ebenso, die Schneiden regelmäßig auf Ausbrüche und Scharten zu kontrollieren. Finden sich solche Ausbrüche, sollte die Schere umgehend zum Nachschleifen/ Schärfen gegeben werden. Kleine Ausbrüche und Scharten lassen sich in der Regel mit wenig Mühe wieder begradigen, denn weniger ist oft mehr. Weniger Materialabtrag bedeutet auch weniger Verschleiß.

Bei größeren Schäden an einer Schneide muss entsprechend viel Material abgetragen werden, was wiederum bedeutet dass die Schneide in der horizontalen schmaler wird und die Mechanik der Schere nicht mehr richtig greift, heißt folglich auch dass das Astwerk z.B. nicht mehr durchtrennt werden kann und die Schere somit nutzlos wird.

Gleiches gilt auch für Rosenscheren und ähnliche Geräte!!

Hier: Ambossschere mit Beschädigung und nach der Instandsetzung

9. Mechanische Heckenscheren

 

Wie man sich schon denken kann, gilt es auch diese Art von Scheren eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ich vergleiche solche Scheren gerne mit Haarscheren. Diese werden meist nach relativ kurzer Zeit nachgeschliffen. Gut, Ausbrüche findet man an solchen meist nie :-), was allerdings an einer Heckenschere oft der Fall ist und schnell entstehen kann.

Jedenfalls gilt hier das gleiche Prinzip wie die bereits o.g. Geräte, regelmäßig kontrollieren ob Schäden entstanden sind und diese unverzüglich reparieren  zu lassen.

10. Elektrische Heckenschere

 

Was gilt es hier zu beachten??

Nun, eigentlich ganz einfach. Die Messer einer solchen Schere nutzen sich genau so ab wie jede andere Art von Messer, was somit bedeutet, dass auch diese regelmäßig gereinigt und nachgeschliffen werden sollten.

Denn mal ehrlich, das Schnittbild der Hecke mit einer stumpfen Heckenschere ist nicht sehr schön, wo hingegen ein sauberer Schnitt die Optik der Hecke um ein vielfaches verschönert.

11. Allgemeine Tipps zu Gartengeräten

 

Um die Haltbarkeit Ihrer Gartengeräte zu erhöhen sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Schneiden regelmäßig, am besten nach jedem Gebrauch auf Ausbrüche und Scharten kontrollieren
  • Ausbrüche und Scharten umgehend Nachschleifen lassen
  • Messer, Klingen, Schneiden etc. nach Gebrauch reinigen und einölen, verhindert Rostablagerungen!
  • Mechanik regelmäßig reinigen und ebenfalls einölen/ fetten. Somit wird verhindert dass sich Harze zwischen den Bestandteilen festsetzen können und die Mechanik des Gerätes beeinträchtigen
  • Geräte allgemein, ob Elektrisch oder Mechanisch betrieben regelmäßig reinigen
  • Geräte mit Messern und/ oder Schneiden am besten vor oder nach jeder Saison Nachschleifen lassen um zu hohen Verschleiß zu mindern

 


 

 

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